Menu
Menü
X

Doku und Gespräch im „Main Kino D“

„Patrol“: Wie das Fleischkartell den Regenwald bedroht

Zur Fairen Woche laden Kirche, Kreisstadt und der Verein für internationale Beziehungen am Freitag, 27. September, 19 Uhr, ins Main Kino D (Europaplatz) ein. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Patrol (Patrullaje)“ über den Kampf gegen illegale Abholzung und Landnahme in Nicaragua. Regisseur Camilo de Castro Belli steht Rede und Antwort.

Er und Brad Allgood haben in der Dokumentation mit Undercover-Journalist Christopher Jordan die verzweifelten Bemühungen der Ranger begleitet, die illegalen Abholzungen und Siedlungsbauten im Reservat der indigenen Rama und der afrostämmigen Kriol zu stoppen. Mit eindringlichen Bildern dokumentieren die Filmemacher die Zerstörung des Regenwaldes und die Bedrohung der einheimischen Bevölkerung durch den Druck der Rinderindustrie, deren Fleisch vorwiegend in die USA exportiert wird. 

„Indio Maíz“, eines der wichtigsten Tropenwaldgebiete Mittelamerikas mit über 500 Tierarten und einer Fläche von mehr als 260.000 Hektar, wird immer mehr zur Zielscheibe dieser profitgetriebenen Ausbeutung. Die indigenen Gemeinschaften verlieren zunehmend ihren Lebensraum und kämpfen gegen die Übermacht von Korruption und wirtschaftlichem Druck.

Gelegenheit zu Gespräch mit dem Regisseur

Der Filmabend bietet nicht nur die Gelegenheit, sich über die prekäre Situation in Nicaragua zu informieren, sondern auch mit dem Regisseur Camilo de Castro Belli persönlich ins Gespräch zu kommen. Nach der Filmvorführung wird de Castro Belli über seine jahrelange Arbeit in Nicaragua berichten und Einblicke in die erschütternden Auswirkungen der Regenwaldzerstörung auf die lokale Bevölkerung geben.

Der Regisseur, der selbst Nachfahre eines italienischen Einwanderers ist, der im 19. Jahrhundert das Land der Ureinwohner vermessen und konfisziert hat, spricht in seinem Film von einem „stillen Krieg“, der im Land tobt. Die indigene Bevölkerung wird durch illegale Landnahme, Abholzung und die Rohstoffausbeutung vertrieben und terrorisiert, während die Regierung diese Verbrechen ignoriert und stattdessen die wirtschaftlichen Vorteile neuer Märkte lobt. Unter dem Schutz dieser Regierung nehmen sich Bauern, Goldgräber und Viehzüchter gewaltsam kommunales Land, zerstören den Regenwald und terrorisieren die lokalen Gemeinschaften. „In den letzten zehn Jahren wurden Tausende von ihrem Land vertrieben und über 70 Indigene, darunter Frauen und Kinder, getötet“, so die Regisseure.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit der Kreisstadt Dietzenbach, die selbst eine Städtepartnerschaft mit dem nicaraguanischen Masaya unterhält und auf dem Weg zur „Fairen Stadt“ ist, und dem Verein für internationale Beziehungen mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau statt und wird durch die Unterstützung von „Brot für die Welt“ möglich gemacht. Der Eintritt ist frei.


top